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Schlagwort: kurzgeschichte

Übungsdialog am Abend

Wie im letzten Romantagebuch erwähnt, habe ich nun tatsächlich einen weiteren Dialog zur Übung geschrieben. Die Situation war dabei vorgegeben: Eine Mutter gesteht ihrer siebzehnjährigen Tochter, dass sie sich in ihren Freund verliebt habe. Ihr Ehemann bekommt dieses Gespräch zufällig mit. Nähern wir uns dem Dialog doch über meine Fragen. Hinweis: Eine gute, weitere Schreibübung ist es übrigens, einzelne Fragen anders zu beantworten und darauf basierend einen neuen Text zu schreiben. Beispielsweise würde sich sehr vieles ändern, wenn wir die Perspektive des Vaters einnehmen. Oder wir lassen das Gespräch an einem etwas öffentlicheren Ort stattfinden. Mit so etwas experimentiere ich…

Dünne Wände

Es wurde vereinzelt der Wunsch nach mehr Prosa-Texten an mich herangetragen. Aus dem Romanprojekt selbst will ich aber noch nichts hier veröffentlichen. Daher poste ich in Zukunft mal ein paar mehr Texte, die in Modulaufgaben entstanden und vom Roman unabhängig sind. Heute gibt es einen Text, der eine unterschwellig konfliktbeladene Unterhaltung enthält. Ein länglicher Handkoffer schob sich zwischen die sich schließenden Aufzugtüren der sechsten Etage des Mehrfamilienhauses. Gerd verdrehte innerlich die Augen. „Morgen“, grummelte er ohne aufzusehen. „Hallo Herr Pöllen“, erwiderte Clara und drückte auf den mit „E“ beschrifteten Knopf, „Doppelt hält besser.“ Gerd erwiderte das Lächeln der jungen Dame…

Scopulis Abenteuer geht weiter

Vor meinen heutigen Arbeiten am Romanstoff und Aufgaben der Schreibschule, habe ich mich einer kleinen Aufwärmübung gewidmet. Ich habe schon mehrere Kreativtechniken hier vorgestellt; bei Kreatives Schreiben mit der Tarot-Methode habe ich eine Horrorgeschichte mit dem Universalgelehrten Francesco Scopuli begonnen. Heute habe ich dort eine direkte Anschlussszene mit der Methode „5 + 55“ oder „555“ geschrieben. Bei dieser Methode (die auch mit allen anderen Zahlen funktioniert) schreibt man fünf Minuten lang wie in einem Brainstorming einzelne Substantive auf, die einem zum Thema einfallen. Anschließend schreibt man 55 Minuten lang mit ihnen (und durch sie inspiriert) einen Text. Viel Spaß mit…

Ellis Apfelkuchen

„Wer schleicht denn da draußen wieder rum? Der guckt ja wie sieben Tage Regenwetter”, sagte Elli und deutete durch die mit Tropfen behangenen Scheiben nach draußen. „Der mit der Mappe? Dat is der Schembeck, macht jetzt die Sicherheit. Scheint nich gut zu laufen, so wie der guckt”, antwortete ein dicklicher Mann in verölter Arbeitskleidung als er ein Stück Apfelkuchen von Elli nahm. Aus der Schlange war Kichern zu hören. Elli war seit drei Jahren stolze Besitzerin einer kleinen Imbissbude auf dem Werksgelände der Schmalmeier Stahl GmbH. Ihr Angebot an klassischer Currywurst mit Pommes oder im Brötchen war bei den Arbeitern…

Horrorgeschichte in 90 Minuten

Ich habe mich einer kleinen Schreib-Challenge gestellt, in der es um das Schreiben einer Horrorgeschichte oder eines Horrofragments innerhalb von 90 Minuten geht. Ich habe dafür auf den bereits bekannten Francesco Scopuli zurückgegriffen. Das Ergebnis, an dem ich allerdings einiges auszusetzen habe, will ich hier mal mit euch teilen. Francesco Scopuli beäugte misstrauisch das Essen, das ihm vorgesetzt wurde. Gebratenes Gemüse mit Gänsefleisch, Ananas und exotische Früchte sowie eine Vielzahl von teuren Käsesorten starrten ihm ins Gesicht, doch die eine Person, die er suchte, war nirgends zu finden. Francesco wandte sich an den Butler. „Wo ist Angelo Giovanni?“ Der Butler…

Der Tag, an dem ich geschrumpft wurde

Hi, mein Name ist Paul. Wenn ich euch sagen würde, dass ich gerade ungefähr so groß bin wie ein Streichholz, dann würde mir das vermutlich niemand glauben. Ich selbst hätte mich vermutlich für verrückt erklärt. Aber ich beginne am besten ganz von vorn. Ich wohne in einem kleinen Dorf, das so unbedeutend ist, dass es auf den meisten Landkarten noch nicht einmal eingetragen ist. Mein Vater arbeitet als Tischler in der alten Dorfwerkstatt. Schon seitdem ich ein kleiner Junge war versuchte er, mich für seine Arbeit zu begeistern. Doch sooft er mich auch mit in die Werkstatt nahm, Gefallen fand…