Wieder ist eine interessante Schreibwoche vergangen. Interessant deshalb, weil ich zwar jede Menge Ideen hatte, die mich regelrecht selbst gehyped haben, aber der Fortschritt am Roman selbst trotz dieses Enthusiasmus eher stagnierte. Aber lasst mich zur Erklärung etwas ausholen…
George R.R. Martin hat in der vergangenen Woche einen vielbeachteten Blogbeitrag über die „Macht des Schmetterlings“ geschrieben (dieser wurde inzwischen wieder depubliziert, aber es gibt diverse Kopien im Netz zu finden). Darin thematisiert er die Änderungen in den TV-Adaptionen seiner Werke im Vergleich zu seinen literarischen Werken. Quintessenz ist (neben der Tatsache, dass er kein Freund dieser Änderungen ist), dass selbst die kleinsten und nichtigsten Veränderungen am Stoff bei der späteren Entfaltung der Geschichte massive Probleme und Logiklücken hervorrufen können.
Warum erwähne ich das? Nun, ich habe mit meinen eingangs erwähnten Ideen ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich habe zwei Kniffe direkt in das vierte und sechste Kapitel einbauen wollen und habe angefangen betroffene Handlungen anzupassen. Es glitt mir komplett aus der Hand; die nötigen Anpassungen wurden immer mehr und es gab Unstimmigkeiten überall. Ich fühlte mich schließlich mit dem eigenen Stoff unwohl und habe alles rückgängig gemacht (ein Hoch auf die Backup-Funktionalitäten von Scrivener). Meine Ideen sind trotzdem noch da – jedoch zunächst in meinem Notizbuch für lose Ideen. Dort, wo sie keinen Schaden anrichten können. Ich will nicht ausschließen, dass die ein oder andere von ihnen noch Einzug in „Tod zur Spargelzeit“ hält, aber wenn das passiert, dann strukturiert und sorgfältig geplant. Das war diese Woche ein spannendes Learning für mich.
Insgesamt leidet meine Schreiblust aktuell ein wenig unter meinen Arbeitszeiten, die sich projektbedingt noch bis in den Oktober hinein bis in den Abend verschoben haben (Zeitverschiebung und so). Daher sind aktuell die Samstage wichtiger denn je. Die halte ich mir komplett frei – auch wenn das Haushalts- und Einkaufsstress am späten Freitagabend bedeutet. Ich freue mich schon sehr, wenn sich das wieder ändert.
Ich habe weder zur aktuellen Einsendeaufgabe („Abstand gewinnen“), noch zum Kapiteltreatment neuen Input zum berichten. Vielleicht auch ganz gut, denn die Rohversion geht auf die letzten Seiten zu – die Vollendung ist mein klares Ziel für die nächsten Wochen bis zum Herbst!
Habt eine angenehme Woche – man liest sich spätestens am nächsten Wochenende wieder! 🙂