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Romantagebuch – KW16/2024

Diese Woche war ich mir zwischendurch nicht sicher, ob ich noch die Inhalte der Schreibschule vor mir habe oder ausversehen irgendein Psychologie-Einführungskurs in meine Unterlagen gerutscht ist. Aber der Stoff war interessant und das Lernen hat Bock gemacht!

Persönlichkeitstypen

Das interessanteste Kapitel in diesem Modul waren die Persönlichkeitstypen nach dem Enneagramm. Vor allem die Erkenntniss, dass es nicht die eine Schule und Deutung diesbezüglich gibt, sondern das Modell viel diskutiert wird.

Das Enneagramm beschreibt ein System aus neun Elementen („ennea“ ist griechisch und bedeutet „neun“), die durch Linien miteinander verbunden sind. Die Verbindungslinien zeigen die Dynamik an, nach der sich Entwicklungen von einem Element zum nächsten vollziehen. Das heißt, wir haben es mit einem dynamischen System zu tun.

Die neun Persönlichkeitstypen werden zu drei Grundtypen (sogenannten Triaden) gezählt:

  • Die Gefühlstriade (Der Reformer, der Helfer, der Statusmensch)
  • Die Handlungstriade (Der Künstler, der Denker, der Loyale)
  • Die Beziehungstriade (Der Vielseitige, der Machtmensch, der Friedliebende)

Der Psychologe Don Richard Riso hat für jeden Persönlichkeitstyp dessen psychisch gesunde Variante, die durchschnittliche Variante und die psychisch gestörte Variante entwickelt. Dabei bewegen sich Menschen immer irgendwo innerhalb dieser Grenze zwischen absoluter Gesundheit und psychischer Krankheit. Für Autoren ist es wichtig zu wissen, dass die meisten Menschen sich – entsprechend ihres Typus – die meiste Zeit über im durchschnittlichen Feld aufhalten. Einzelne Aspekte ihrer Persönlichkeit bringen sie vielleicht zu besonderer Reife, an anderen Aspekten kranken sie, sodass sie zu Problembereichen und Konfliktherden werden.

Daher geht es beim Gestalten von Figuren nicht darum, diese besonders glücklich, fehlerfrei und gesund zu gestalten. Es geht um darum, sie inital auf einer Skala zwischen gesund und krank bei ihren Persönlichkeitstypen zu platzieren und sich dann Entwicklungsrichtungen zu überlegen. Beispielsweise könnte jemand vom Persönlichkeitstyp „Denker“ sich zwischen scharfsinnig, analytisch, exzentrisch und paranoid bewegen.

Das Enneagramm liefert mir als Autor ein Werkzeug, um Figuren und ihr Verhalten zu skizzieren; quasi eine umfassende Landkarte zum Spielen mit Varianten der menschlichen Natur. Ich bin gespannt, das Enneagramm auch mal direkt bei Figuren meines Romans zum Einsatz zu bringen.

Wochenziel: Einsendeaufgabe

Ziel für die nächste Woche ist ganz klar die Einsendeaufgabe. Dabei geht es um die Ausgestaltung einer Figur anhand des neu erlangten Wissens über Grundängste und das Enneagramm. Ausgangssituation und Entwicklung dieser Figur sollen damit skizziert werden und anschließend eine Szene geschrieben werden, in welcher der Leser zum ersten Mal auf diese Figur trifft. Da ich solche Informationen schon für viele meiner Hauptcharaktere erstellt habe, werde ich mich an einen meiner Nebencharaktere setzen.

Achtung: Meilenstein in Sicht

Bei den ganzen Übungen und Einsendeaufgaben der Schreibschule, darf der Fortschritt am eigentlichen Roman natürlich nicht leiden. Ein Blick auf meinen Projektplan zeigt: Mitte Mai habe ich dort das zweite offizielle Lektorat eingeplant. Dieses dreht sich um das Thema Gesamtplot und Schlüsselszenen. Daher werden die Wochen nach der Einsendeaufgabe verstärkt dort ihren Fokus haben – ich will schließlich nicht nur irgendwas einreichen, um den Meilenstein zu halten.

Der Ausschnitt des aktuellen Projektplans zeigt: Die nächsten Meilensteine rücken näher!

Der nächste große Meilenstein danach liegt Ende August nach meinem längeren Schreiburlaub und beinhaltet als Deliverable ein vollständiges Treatment für alle Kapitel, auch von solchen, zu denen aktuell noch gar kein Text existiert.

Published inSchreiben