Vor circa vier Jahren war meine Rollenspiel-Situation so, dass ich in einer handvoll Kampagnen geleitet und mitgespielt habe. Teilweise habe ich jahrelang das gleiche System gespielt und konnte dem wachsenden Bedürfnis nach neuen Systemen und kleineren Abenteuern aus Zeitgründen nicht nachgehen, da die Kampagnentermine dies nicht zuließen. Es war nicht so, dass mir die Runden keinen Spaß gemacht haben, allerdings haben sie einen sehr großen Teil meiner Freizeit eingenommen und das Kennenlernen neuer Systeme zumindest schwierig gestaltet; es fühlte sich irgendwann nach Stress an.
So begann ich konsequent, auslaufende Runden nicht durch neue zu ersetzen, sondern meine Freizeit anders zu organisieren. Aktuell leite ich nur noch eine große Kampagne (Nyarlathotep). Großteile meiner kreativen Energie fließen mittlerweile in Violet Fate und das Schreiben meines Krimis. Und endlich auch in die Organisation von monatlichen Oneshot-Rollenspielabenteuern mit wechselnden Systemen.
Dank einer stetig wachsenden Gruppe von aktuell 17 Personen sind für ein Abenteuer sogar manchmal mehrere Spielgruppen und -termine nötig. Das freut mich sehr. Seit März 2020 fanden in diesem Format mehr als zwanzig Spielabende statt. Die reichten von Cthulhu in den Zwanzigern und der Neuzeit, über Oldschool-Fantasy mit Dungeon Crawl Classics und Western mit One More Thing bis hin zu geheimnisvollen Seefahrten in den Hebriden mit So tief die schwere See und Planetenexpeditionen im Stargate SG-1 RPG. Insgesamt waren Powered by the Apocalypse (PbtA) und Call of Cthulhu am meisten vertreten. Auch Violet Fate wurde natürlich gespielt. Die gesamte Historie und die jeweils nächste geplante Session kann man sich auf oneshots.dschiavo.games angucken.
Aktuell sitze ich an der groben Planung für dieses Jahr. Den Start wird 2024 Call of Cthulhu mit einem Abenteuer in der Weimar-Ära machen. Wie schon einige Abenteuer vorher, werde ich es ins Ruhrgebiet verlegen und mit der lokalen Geschichte herumspielen. Die Spieltermine und -gruppen stehen schon fest!
Für das zweite Quartal habe ich mich schon auf ein Spiel festgelegt, auf was ich mich extrem freue: Candela Obscura. Das ist ein Low Fantasy Horror-Szenario, basierend auf dem Illuminated Worlds Regelsystem von Darrington Press (der Spieleverlag von Critical Role). Die investigative Spielart, eine Art-Deco inspirierte Spielwelt und viel Body Horror verspricht für mich ein „fantastisches, over-the-top Cthulhu“. Ich bin gespannt!
Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie weiter machen? Bliebe ich meinem bisherigen Muster treu, dann würde ich wieder eine Cthulhu-Episode einstreuen. Da wir aber in Q1 und Q2 diesmal schon sehr horrorlastig waren, werde ich wohl mit dieser Tradition brechen. Aktuell tendiere ich dazu, einen weitere Session Violet Fate zu spielen. Bis dahin werde ich auch wieder einiges neues Material haben, was auf den zuletzt vorgenommenen Anpassungen aufsetzt.
Dann bleibt das vierte Quartal, noch einige Monate entfernt. Gerne würde ich mit der System Matters Veröffentlichung Brindlewood Bay planen – aber um die ist es verdächtig still geworden. Daher behalte ich mal Veins of the Earth im Auge – das ist dem Genre Weird Fantasy zugeordnet, was bisher noch gar nicht vertreten war.
Ob das alles so klappt wie geplant? Ich werde berichten – wenn nicht hier, dann sicherlich im Oneshot-Archiv :).