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Romantagebuch – KW25/2024

Mit dem aktuellen Modul der Schreibschule gibt es keine Entschuldigungen mehr – die Ansage ist: Schreiben, schreiben, schreiben. Nachdem in vorherigen Modulen grundlegendes Handwerkszeug in der Romanplanung, dem Plotten und dem Schreibhandwerk vermittelt wurde, geht es nun um die Erstellung einer kompletten Rohfassung.

Das nächste Lektorat dreht sich um ein vollständiges Kapiteltreatment und daran anschließend steht auch schon die komplette Rohversion des Romans an. Das heisst: Eine von Anfang bis Ende vollständige Version des Romans mit Ecken und Kanten, die man anschließend noch verbessern kann. Damit das alles zeitlich klappt, gilt es spätestens ab jetzt regelmäßig zu schreiben.

Da ich das schon vor einigen Monaten begonnen habe und mir entsprechende Zeiten gegeben habe, bin ich hier nicht allzu gestresst. Ich kenne sogar schon einen Großteil der Tipps und Hinweise dieses Moduls, da ich mich bereits an ihnen orientiere. Daher will ich euch an den für mich wichtigsten Punkten teilhaben lassen.

Anfangen, dranbleiben, den Schwung mitnehmen

Eine der für mich wichtigsten Voraussetzungen für die Souveränität über meinen „kreativen Fluss“ ist mein Arbeitsrhythmus. Daher hier vier Regeln, die ich mir gegeben habe.

Regelmäßige Schreibzeit nehmen

Eine der wichtigsten Punkte beim Schreiben ist es, zügig und schwungvoll Text produzieren zu können und dabei die Schreiblust nicht zu verlieren. Ich habe mir dafür über mehrere Woche einen harten Rhythmus angewöhnen müssen: Freitagabend, Samstagmorgen und Sonntagmorgen sind meine Schreibzeiten – Ausnahmen gibt es so gut wie nicht. Dabei sollte eine Schreibsession drei Stunden nicht unterschreiten. Man muss schließlich in einen gewissen Fluss kommen. Anfangs ist es mir wahnsinnig schwer gefallen, das durchzuziehen – schließlich geht es auch mit „Opfern“ einher: Man muss seinen Terminkalender danach ausrichten und die Disziplin an den Tag legen, auch am Wochenende zu üblichen Arbeitszeiten aufzustehen. Mittlerweile ist dies allerdings in Fleisch und Blut übergegangen und kein Problem mehr.

Rituale für den Einstieg

Vor allem am Freitagabend ist es für mich wichtig, einen klaren Cut zwischen Job und Schreiben zu schaffen und in eine Schreibstimmung zu kommen. Im Schreibmodul berichten Autoren von einem ausgiebigen Bad, einer leckeren Tasse Tee oder einem Spaziergang, um die Schreibzeit einzuleiten.

Mein persönliches Ritual ist das Einkaufen (oder liefern lassen) von Lebensmitteln für das Wochenende und das anschließende Kochen. Dabei lasse ich keinerlei Stress aufkommen und bekomme den Kopf so richtig frei. Nach dem Essen läuft die Spülmaschine, die Waschmaschine ist ebenfalls angesetzt und dann setze ich mich an meinen Schreibtisch – egal ob mal eine Stunde früher oder später.

Apropos Schreibtisch: Die Umgebung muss stimmen!

Ich habe mit meinem Schreibtisch einen langen Weg hinter mir. Zu Beginn habe ich an meinem „Hauptschreibtisch“ gesessen. An ihm sitze ich auch während des Homeoffices für die Arbeit und bei digitalen Spieleabenden am PC. Es ist mir irgendwann zuviel geworden: Erst acht bis zehn Stunden für den Job dort sitzen und dann einfach sitzen bleiben und weiterschreiben. Ich wurde richtig wütend, ungeduldig und hatte schlechte Laune.

Für mich war die Lösung ein eigener, zweiter Schreibtisch für meine kreativen Hobbies (Schreiben und Rollenspiel). Ausgestattet mit komplett autarker Hardware (Macbook, Monitor, Tastatur, Maus). Außerdem möglichst wenig Kabelzeug. Und der Monitor sollte für Autoren geeignet sein, was Farbdarstellung und Seitenverhältnis angeht. Die Software funktioniert ohne Schnörkel (Scrivener, iAWriter, Miro). Automatische Backups on- und offsite sind ebenfalls vorhanden. Das alles ist über die Zeit gewachsen und wurde nicht auf einen Schlag angepasst – aber mit meinem jetzigen Setup, was direkt neben meinem großen Rollenspiel-Regal steht, habe ich mir meine persönliche Traumumgebung geschaffen.

Anfangs hatte ich Sorge, ob die Anschaffung wirklich lohnt und ob ich die Disziplin aufbringen kann, auch wirklich immer nur die dafür vorgesehen Hardware zu benutzen. Aber die war unbegründet. Für alles außer Gaming greife ich mittlerweile zu meinem Macbook.

Überarbeitungsdrang in Schranken weisen

Ich habe schon häufiger davon geschrieben, dass ich bereits geschriebene Textstellen immer wieder überarbeite. Meist basierend auf neuen Ideen und Rückmeldungen aus dem Lektorat zu Übungsuafgaben. Das habe ich früher exzessiv gemacht, sodass manchmal wochenlang keine neuen Szenen oder Kapitel entstanden sind. Davon bin ich ab. Ich habe mir angewöhnt, Ideen und geplante Überarbeitungen in meiner Software als Notizen zu hinterlegen. Ich führe also eine Art Backlog mit Aufgaben, die irgendwann noch abgearbeitet werden müssen. Dafür reserviere ich feste Zeiten während meiner Schreibzeit nach dem Motto: „Die letzten beiden Stunden am Samstag widme ich meinen Todos. Nicht mehr und nicht weniger.“ – das funktioniert mittlerweile prima.

Ran an die nächste Einsendeaufgabe

Für die kommenden zwei Wochen habe ich mir u.a. die Bearbeitung der Einsendeaufgabe des oben genannten Moduls vorgenommen. Diese ist von der geforderten Textmenge (15.000+ Zeichen) die bisher größte. Aber das Ergebnis kommt 1:1 dem Romanprojekt zu Gute, denn es soll eine Rohfassung einer oder mehrerer neuer Szenen runtergeschrieben werden.

Wie immer, freue ich mich auf meine nächsten Schreibzeiten! Ich werde berichten! 🙂

Published inSchreiben