Romantagebuch – KW32/2025

Es ist endlich soweit: Mein Schreibsommer startet. Und die nächsten paar Tage muss ich mich einer großen Herausforderung stellen: Raus aus dem Arbeitsmodus und die Gedanken frei bekommen. Es ist nicht so, dass ich mich im Job nicht gut vertreten fühle, sondern das allgemeine Bedürfnis, nichts Wichtiges zu verpassen und entsprechend reagieren zu können. Das habe ich, seitdem ich arbeite. Über die ganzen Jahre habe ich gelernt, damit besser umzugehen und nach einigen Tagen lässt dieses Bedürfnis nach. Aber die ersten paar Tage sind immer die schwierigsten. Zusammen mit meinem Plan, meine Rohversion fertig zu schreiben, merke ich einen gewissen Druck, dass auch alles klappt. Und das ist nicht gerade förderlich für die Erreichung des Ziels.

Daher habe ich mir auch vorgenommen, die Rohversion an vielen verschiedenen Orten voranzutreiben. Neue Orte genau so wie bekannte Sehnsuchts- und Wohlfühlorte von mir. Das gibt nicht nur frische Eindrücke, die mich auf neue Gedanken bringen, sondern hilft auch beim Aktivieren des “Urlaubsgefühls”.

An einem dieser Orte war ich schon; einen Ort, den ich für mich als ein “Ende der Welt” bezeichne. Und das ist nicht negativ gemeint. Es spielt vielmehr darauf an, dass ich seit meiner Kindheit dort in Sonntagsausflügen mit meinen Großeltern und Eltern immer wieder zu Besuch war und der Fluss Maas, der an dem Dorf vorbei läuft, von mir dort nie übertreten wurde. Soweit ich mich erinnern kann geht mein Blick auf die Felder auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, keine Brücke in Sicht. Was dahinter ist? Keine Ahnung. Der Ort ist seit meiner Kindheit für mich das Ende der Welt. Darüber hinaus war ich noch nie – zumindest nicht an diesem Ort. Der Ort ist übrigens Arcen en Velden in den Niederlanden – ein niederländisches Nachbardorf von Walbeck.

Die Gasse runter zur Gaststätte “AltArce” und zur Maas. Mein persönliches “Ende der Welt”.

Ich war dort übrigens mit meinem Notizbuch unterwegs und habe einige Gedanken für die Rohversion zu Papier gebracht, welche ich heute Abend und die nächsten Tage sicherlich bei meiner Schreibarbeit benutzen werde. Die kommenden drei Wochen plane ich weitere Besuche der Niederlande – zusammen mit meinem Laptop und der Absicht, vor Ort zu schreiben. Bis auf zwei Termine bin ich in den kommenden drei Wochen vollkommen unverplant. Ich werde euch auf dem laufenden halten :).