Unterwegs im Reichswald

Gestern war ich unterwegs im Reichswald bei Kleve. Er ist das größte zusammenhängende Waldgebiet am Niederrhein und hat eine geschichtsträchtige Vergangenheit. Einst Teil des keltisch benannten “Ketelwalds”, entwickelte er sich im Mittelalter zum “Reichswald” – er war ein königliches Jagdrevier, in dessen Nähe die Kaiserpfalz von Nijmegen gelegen war.

Auf meinem Rundweg habe ich sowohl Überreste von 2000 Jahre alten Köhlergruben, Jahrhunderte alte Bäume als auch Gedenkstätten für die Schlacht im Reichswald gegen Ende des zweiten Weltkriegs gesehen. In der erwähnten Schlacht kämpften um die 75.000 Soldaten (!) im Wald um die Vorherrschaft am Niederrhein. Tiefer im Wald erinnert der Reichswald Forest War Cemetery, der größte Gedenkfriedhof des Commonwealth in Deutschland, daran. Dort ruhen fast 7.600 Gefallene des Zweiten Weltkriegs, überwiegend britische, aber auch kanadische, australische und neuseeländische Soldaten. Viele von ihnen fielen bei der Schlacht im Reichswald, andere bei der Rheinquerung oder im Luftkrieg. Eindrucksvoll in jeglichem Sinne.

Insgesamt konnte ich mich beim Spazieren meinen Gedanken hingeben – allerdings habe ich auf den knapp acht Kilometern keine einzige Sitzgelegenheit gehabt. Das finde ich schade – gerne hätte ich mich hingesetzt und ein paar Gedanken zu Papier gebracht. Hier ein paar Eindrücke in Bildern.