Vorgestern war ich im Casa Lodato Da Giovanni in Essen-Kettwig essen – ein herrlich warmer Sommertag an dem wir zuvor schon in der Gruppe am Baldeneysee unterwegs waren. Da hat es perfekt gepasst, den Abend mit gutem Essen ausklingen zu lassen. Wir hatten einen Tisch draußen, leicht im Schatten – eine angenehme Brise verdrängte zwischendurch die Hitze. Die Bedienung war von Anfang an herzlich, aufmerksam, aber angenehm zurückhaltend. Es war genau die Art von Service, bei der man sich gut aufgehoben fühlt, ohne dass es ins Förmliche kippt.

Noch bevor die Vorspeise kam, wurde ein kleiner Gruß aus der Küche serviert: Fluffiges Weißbrot mit Sesam und einem cremigen Ricotta-Knoblauch-Aufstrich. Dazu eine kleine Tasse kalte Tomatensuppe, sehr geschmacksintensiv, leicht säuerlich, mit feiner Textur. Beides war ein schöner Auftakt – dazu die Sonne am Himmel, leichter Wind kühle Getränke.

Zur Vorspeise haben wir eine gemischte Antipasti-Platte bestellt. Kein überladener Teller, sondern schön arrangiert: Ein paar hauchdünne Scheiben Schinken, etwas eingelegte Zucchini, gegrillte Paprika, ein kleines Stück Burrata, Auberginen mit Ricotta-Schaum, ein paar geröstete Brotscheiben, Thunfisch, Basilikum-Törtchen mit Kaviar, etc. – alles frisch zusammengestellt, gut abgeschmeckt, nichts lag rum oder wirkte vorbereitet. Besonders das Basilikum Törtchen war fantastisch – weich, leicht süßlich, mit genau dem richtigen Hauch Knoblauch. Wir haben uns Zeit gelassen, das alles zu probieren, und es war genau der richtige Einstieg.

Danach kam mein Hauptgang: Tagliolini mit Sommertrüffel und Parmesan-Espuma. Die Pasta war hausgemacht, das hat man sofort gemerkt – dünn, aber mit Biss, und perfekt gekocht. Der Sommertrüffel kam in feinen, großzügigen Scheiben obendrauf, duftend, ohne zu dominant zu sein. Und der Parmesan-Espuma: Ich war erst skeptisch, aber das hat fantastisch funktioniert. Leicht, cremig, salzig, ein bisschen wie eine Wolke aus Käse, die das Ganze zusammenhält, ohne schwer zu wirken. Ich hab jeden Bissen genossen und war ehrlich traurig, als der Teller leer war.

Was mir besonders gut gefällt: Die Karte wechselt regelmäßig, je nachdem, was gerade Saison hat. Man merkt, dass hier mit Hingabe gekocht und serviert wird und jemand in der Küche steht, der sich Gedanken macht.
Ich werde definitiv wiederkommen. Nicht nur wegen des Essens, sondern auch wegen der Atmosphäre, des netten Services und weil sich der Abend einfach rund angefühlt hat. Kein großes Aufheben, kein ChiChi – einfach ein richtig guter Ort, um zu genießen. Eines des besten italienischen Reastaurants, die ich kenne.